CPPF – Detailaufbau 1-8
Nun befassen wir uns mit dem Detailaufbau der Schritte 1-8.
Wir werden die einzelnen Aktionspunkte des CPPF erklären.
Der erste Schritt ist „initiieren/ eintreten“. Hier erfolgt die erste Kontaktaufnahme vom Klienten oder Beteiligtem zum Ergotherapeuten. Ein erstes Kennenlernen findet statt und eine Aufklärung über Ergotherapie kann hier gegeben werden. Die Indikation für die Ergotherapie wird geklärt.
Im zweiten Schritt werden die Erwartungen abgeklärt. In einem Gespräch werden die Betätigungsanliegen des Klienten ermittelt. Dies kann durch das COPM, das Canadian Occupational Performance Measure, strukturiert werden. Zudem erfolgt eine Priorisierung der Betätigungsanliegen durch den Klienten. Der Klient wird ganzheitlich als handelndes Wesen mit seinen Umweltaspekten erfasst. Als Ergebnis werden die gegenseitigen Erwartungen formuliert.
Der nächste Aktionspunkt heißt „erheben/ bewerten“.
Der Therapeut führt die Befundung durch. Dafür beobachtet er den Klienten während der Tätigkeitausführung. Ebenso kann er standardisierte Assessments nutzen. Ermittelt werden die Defizite, Ressourcen und relevante Umweltfaktoren des Klienten. Der Therapeut trägt die erhobenen Daten zusammen und entscheidet gemeinsam mit dem Klienten, ob sich ein Bedarf für ergotherapeutische Maßnahmen ergibt. Wenn ja, so geht es weiter mit Punkt 4. Ergibt sich aus der Befundung kein Bedarf für die Ergotherapie, dann wird in Punkt 8 die Therapie beendet.
Punkt 4 beinhaltet die Einigung auf Ziele und die Planung. Therapeut und Klient formulieren gemeinsam die Ziele für die Intervention.
Dabei werden die Umweltfaktoren des Klienten berücksichtigt und die mögliche Richtung der Therapie besprochen. Wann, wie, wer und wo was durchführen wird, wird gemeinsam erarbeitet.
Wenn die Beteiligten feststellen, dass es keine Anliegen gibt, welche eine ergotherapeutische Intervention verlangen, dann kann zum Punkt 8 gegangen werden – der therapeutische Prozess ist beendet.
Im Punkt „Plan realisieren“ wird der formulierte Plan aus Punkt 4 umgesetzt. Maßnahmen,Mittel und Medien werden ergotherapeutisch gezielt eingesetzt, um dem Klienten seine Betätigungsanliegen zu ermöglichen. Dabei können auch andere Beteiligte, z.B. Angehörige, Freunde oder der Arbeitgeber, aktiv einbezogen werden. .
„Überwachen/ verändern“ heißt, dass jede Therapieeinheit gemeinsam mit dem Klienten reflektiert wird und gemeinsam evaluiert wird, ob der Behandlungsplan zu den gewünschten Erfolgen führt, oder ob der Prozess angepasst werden muss.
Im vorletzten Schritt „Ergebnisse bewerten“ erfolgt, wie eben genannt, die Bewertung der Ergebnisse, die durch die Ergotherapie erzielt wurden. Gemeinsam überprüfen der Therapeut und der Klient, ob die zuvor formulierten Ziele erreicht wurden. Dafür kann das COPM erneut durchgeführt werden. Wurden die Ziele erreicht, geht es zu Punkt 8 weiter. Werden noch offene Ziele benannt, kann zu Punkt 4 gegangen werden. Ziele werden dann erneut formuliert.
Der letzte Aktionspunkt lautet „beenden“. Die Therapie wird von beiden Beteiligten als beendet erklärt. Dabei erläutert der Ergotherapeut dem Klienten weitere Möglichkeiten. Der Prozess könnte erneut aufgenommen werden oder der Klient könnte ebenso die Unterstützung von einem anderen Berufszweig in Anspruch nehmen, wenn noch Handlungsbedarf formuliert wird.