Dekubitusprophylaxe – Systematische Risikoeinschätzung
Die systematische Risikoeinschätzung ist der erste und wichtigste Schritt in der Dekubitusprophylaxe. Ziel ist es, gefährdete Personen frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig Maßnahmen einzuleiten. Bereits bei der Aufnahme in eine Pflegeeinrichtung oder beim ersten Hausbesuch wird ein Screening durchgeführt. Dabei prüft die Pflegefachkraft zentrale Faktoren:
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Mobilität: Kann sich die Person eigenständig bewegen oder umlagern?
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Hautzustand: Sind bereits Rötungen oder Druckstellen sichtbar?
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Druck- und Scherbelastung: Liegt die Person lange in derselben Position oder rutscht im Bett nach unten?
Extrinsische Risikofaktoren wie Katheter, Sonden, schlecht sitzende Prothesen oder Hilfsmittel werden ebenfalls berücksichtigt. Kann ein Dekubitusrisiko nicht ausgeschlossen werden, folgt ein differenziertes Assessment. Hierbei werden Durchblutungsstörungen, Diabetes, Ernährungszustand und sensible Einschränkungen analysiert. Ein systematisches Hautassessment gehört immer dazu.
Wichtig: Die Risikoeinschätzung ist kein einmaliges Ereignis, sondern wird regelmäßig wiederholt, insbesondere bei Veränderungen des Gesundheitszustands oder der Mobilität. Eine sorgfältige Dokumentation stellt sicher, dass alle Beteiligten informiert sind.
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