Hautintegrität in der Pflege- Ersteinschätzung
Hautrisiken erkennen – Ersteinschätzung in der Pflege
Die Haut ist ein sehr sensibles Organ und reagiert schnell auf innere und äußere Einflüsse. Gerade bei pflegebedürftigen Menschen können Hautprobleme durch Feuchtigkeit, Reibung, Druck oder falsche Pflegeprodukte rasch entstehen. Ziel der professionellen Pflege ist es daher, Hautprobleme frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Die Ersteinschätzung ist dabei ein zentraler Bestandteil des Expertenstandards.
Wann erfolgt die Ersteinschätzung?
Bereits zu Beginn der Pflege, zum Beispiel beim Aufnahmegespräch, bei der Anamnese oder beim Erstbesuch in der ambulanten Pflege. Sie ist Teil des pflegerischen Assessments und sollte strukturiert durchgeführt werden. Pflegefachkräfte nutzen dabei gezielte Fragen und Beobachtungen, um Risiken oder erste Anzeichen für Hautprobleme festzustellen.
Typische Fragen sind:
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Haben Sie aktuell oder hatten Sie Hautprobleme?
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Hat sich Ihre Haut verändert, z. B. durch Juckreiz, Rötungen oder Trockenheit?
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Wie pflegen Sie Ihre Haut und mit welchen Produkten?
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Gibt es bekannte Allergien oder Unverträglichkeiten?
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Schwitzen Sie stark oder häufig?
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Haben Sie wunde Stellen, Spannungsgefühle, Schmerzen oder Blutergüsse?
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Reißt Ihre Haut leicht ein?
Wer gehört zur Risikogruppe?
Besonders gefährdet sind: Säuglinge, Kleinkinder, Hochbetagte, Menschen mit Diabetes mellitus, chronischer venöser Insuffizienz, pAVK oder Inkontinenz. Auch Menschen mit starkem Übergewicht, eingeschränkter Beweglichkeit oder die regelmäßig Medikamente wie Diuretika oder Kortikosteroide einnehmen, sind gefährdet.
Das Ziel der Ersteinschätzung:
Hautprobleme sollen möglichst verhindert, frühzeitig erkannt und gezielt behandelt werden. Pflegefachkräfte beobachten Hautveränderungen, leiten geeignete Maßnahmen ein und dokumentieren ihre Beobachtungen sorgfältig. Die Ersteinschätzung ist daher eine wichtige Grundlage für eine bedarfsgerechte Hautpflege und für den Schutz der Hautgesundheit.
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