akute Pankreatitis – Therapie


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akute Pankreatitis – Therapie
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Patienten mit einem Verdacht auf eine schwere Pankreatitis benötigen schnellstmöglich eine Therapie. Wie bereits besprochen entsteht bei der Pankreatitis häufig ein Ödem, sowie eine Permeabilitätssteigerung der Gefäße. Die Folge sind dann massive Flüssigkeitsverschiebungen und eine Hypovolämie. Deshalb ist die Volumenersatztherapie die wichtigste Maßnahme in der Therapie der Pankreatitis.

Die Mortalität steigt auf über 50 Prozent, wenn innerhalb der ersten 24 Stunden weniger als 2,5 Liter Flüssigkeit infundiert werden. Natürlich ist die Geschwindigkeit und Menge der Flüssigkeitssubstitution von großer Bedeutung. Empfohlen wird dabei eine Therapie mit 5 - 10 ml/kg/h. Je nach Lehrmeinung bewirkt eine aggressivere Substitution eine höhere Rate an Komplikationen. Im Rahmen der frühzeitigen Flüssigkeitssubstitution ist die Reduktion der Flüssigkeitsgabe nach dem Erreichen unserer Zielparameter einzuhalten.

Folgende Parameter sollten theoretisch erreicht werden:

  • Herzfrequenz < 120 Schläge/min
  • Urinausscheidung > 0,5 ml/kg/h
  • Hämatokrit zwischen 35 und 44 Prozent
  • Mittlerer arterieller Druck zwischen 65 und 85 mmHg

Um die Flüssigkeitssubstitution zu überwachen, kann die invasive Messung mittels Thermodilutionssystem genutzt werden. Auch der ZVD wird auf der Normalstation häufig zur Hilfe genutzt. Kristalloide sind den kolloidalen Flüssigkeiten vorzuziehen.

Eine eher seltene Komplikation des Flüssigkeitsmanagements ist das abdominelle Kompartmentsyndrom mit mehr als 25 mmHg und begleitendem Organversagen.
Nahrungskarenz soll keinen positiven Effekt auf den Krankheitsverlauf haben.

Die akute Pankreatitis ist eine hyperkatabole Erkrankung. Das heißt, ohne adäquates Ernährungskonzept kann die Pankreatitis schnell zu einer Mangelernährung führen.

Bei der akuten Pankreatitis sind heftige gürtelförmige Schmerzen typisch. Eine ausreichende Analgesie ist daher unverzichtbar. Empfohlen sind Derivate des Morphins. Es wird kontrovers diskutiert, ob Morphin zu einem erhöhten Tonus der Papilla Vateri führt. Dementsprechend wird auch Pethidin empfohlen, das diese Wirkung umgehen soll.

Bei der endoskopisch retrograden Cholangiopankreatikograhie (ERCP) wird der regelhafte Abfluss von Galle und Pankreassekret wiederhergestellt. Beim Nachweis von Steinen im Ductus hepatocholedochus ist die Indikation zur Steinextraktion gegeben. Auch eine Cholezystektomie wird häufig empfohlen, wenn Steinleiden bekannt sind. Wichtig ist es hierbei, das Ausheilen der Pankreatitis abzuwarten.

 

 

 

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