Dissemenierte intravasele Gerinnung (DIC)


Zurück
Dissemenierte intravasele Gerinnung (DIC)
3:46

Im folgenden Video beschäftigen wir uns mit der dissemenierten intravaselen Gerinnung.
Manchen ist dieses lebensbedrohliche Krankheitsbild auch geläufig unter dem Namen Verbrauchskoagulapathie.
Bei diesem Krankheitsbild kommt es zu einer Überaktivierung des Gerinnungssystems. Wir befinden uns folglich in der Klinik zum Thema Blut.
Die Folge dieser Störung sind zum einen Mikrothromben in Endstromgebieten mit ischämischen Komplikationen, ein im Verlauf entstehender Mangel an Gerinnungsfaktoren mit hämorrhagischer Diathese und eine reaktive Hyperfibrinolyse.

Wie kommt es nun zu diesem gefürchteten Krankheitsbild?
Das Gerinnungssystem ist - wie wir alle wissen - sehr komplex. Ihr könnt euch dazu auch nochmal unsere Übersicht zur intrinsischen und extrinsischen Gerinnungskaskade ansehen.
Es existieren verschiedene plasmatische Gerinnungsfaktoren, die bei einem gesunden Patienten für eine fein abgestimmte Gerinnung sorgen.
Im Rahmen der dissemenierten intravaselen Gerinnung werden einige dieser plasmatischen Gerinnungsfaktoren unkontrolliert freigesetzt.
Die Folge liegt auf der Hand: Der Patient entwickelt multiple Thromben auf der einen Seite und verbraucht Gerinnungsfaktoren und auch Thombozyten auf der anderen Seite.
Durch die Mikrothromben entwickeln sich Organschäden, die lebensbedrohlich werden können.
Der Körper versucht dem entgegenzuwirken, indem die Fibrinolyse gesteigert wird. Dies nennt man reaktive Hyperfibrinolyse.
Hierdurch werden Fibrinthromben wieder aufgelöst und es entsteht eine hämorrhagische Diathese. Auch der Verbrauch unserer Gerinnungsfaktoren hat dies zur Folge.

Zusammenfassend sind folgende Ursachen zu nennen:
Eine mögliche Ursache ist das Einschwemmen von Prothrombin-Aktivatoren in die Blutbahn. Dies kann im Rahmen der Schwangerschaft passieren, aber auch nach Operationen von kinasereichen Organen wie Pankreas, Prostata, Pulmo (Lunge) oder Plazenta.
Eine weitere Ursache stellt die Aktivierung der Gerinnungsfaktoren durch Toxine, also Giftstoffe, dar. Hierbei geht es um Infektionen wie beispielsweise das Waterhouse-Friderichsen-Syndrom. Diese Sepsis durch gramnegative Bakterien stellt eine der häufigsten Ursachen für die DIC im Kindesalter dar.

Skripte, Audio (Stream & Download)
Bitte melde dich an, um diesen Inhalt zu sehen.,
Login | Jetzt registrieren