10 enablement skills des CMCE


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CMCE (Canadian Model of Client-Centered Enablement)
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10 enablement skills des CMCE
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In diesem Video erklären wir die 10 Enablement Skills des CMCE.
Anpassen (to adapt) heißt, den Klienten dahingehend zu unterstützen, seine Betätigungen an die neuen Herausforderungen anzupassen:im Einzelnen also Abläufe, Reihenfolgen und eventuell komplett neue Betätigungen aktiv in seiner aktuellen Situation ausführen zu können. Es meint aber genauso, dass die Umwelt auf die neuen Bedürfnisse des Klienten angepasst wird. Dies umfasst bspw. die Hilfsmittelberatung. Auch hier gilt: so wenig wie möglich, so viel wie nötig. Die soziale Umwelt, wie Angehörige oder Pflegepersonal, findet ebenso Berücksichtigung.
Eintreten für oder fürsprechen (to advocate) heißt, dass sich der Ergotherapeut für die Bedürfnisse des Klienten einsetzt. Der Therapeut informiert sich für den Klienten und zeigt ihm Möglichkeiten auf, wie er wieder in seinen Betätigungsbereichen teilhaben kann. Dies kann durch Wohnraumanpassung, Hilfsmittelversorgung oder gezielte Strategien zur Verhaltensänderung geschehen, damit der Klient z.B. trotz Rollstuhl oder Angststörung an einem Konzert teilnehmen kann.
Coachen (to coach) bedeutet, den Klienten zur Erkennung der Motivation zu führen. Wichtig ist dabei die begleitende, also coachende, Funktion des Therapeuten, der dem Klienten seine Aufgaben nicht abnimmt, sondern bei der Umsetzung unterstützt.
Dazu gehört auch das Leiten, Lenken und Strukturieren von Klientengruppen, die sich mit ihren Erfahrungen gegenseitig coachen und so von ihren eigenen Erlebnissen profitieren.
Kooperieren bzw. zusammenarbeiten (to collaborate) ist eines der entscheidenden Merkmale der Ergotherapie. Es beschreibt die Zusammenarbeit mit dem Klienten oder dem erweiterten Klienten. Wichtig ist dabei das so genannte Powersharing, also die faire Verteilung der Macht im therapeutischen Prozess. Der Therapeut soll seine vermeintliche Überlegenheit nicht ausspielen, sondern den Klienten als Experten für seine Betätigungsanliegen aktiv einbeziehen. Auch die Zusammenarbeit mit anderen Professionen im interdisziplinären Team wird damit beschrieben.
Beraten (to consult) beschreibt, dass sich der Ergotherapeut die Perspektive seines Klienten anhört und eventuelle Unterschiede akzeptiert.
Auch hier umfasst die Beratung wieder eine mögliche Veränderung der persönlichen Fähigkeiten des Klienten, die Anpassung der Betätigung oder die Veränderung der Umwelt. Genauso kann sich aber auch der Ergotherapeut beraten lassen, wenn mehr Informationen oder Rücksprache zur Behandlung von Klienten benötigt werden.
Koordinieren (to coordinate) ist die Koordination von verschiedenen Personen, die den Klienten in seinem Betätigungsanliegen unterstützen. Zum Beispiel hält der Ergotherapeut Rücksprache mit den Eltern eines Kindes, dem Kinderarzt und den Erziehern im Kindergarten und stimmt so die Vorgehensweise der einzelnen am Therapieprozess beteiligten Personen aufeinander ab. Auch die Arbeit im inter- und intradisziplinären Team muss koordiniert ablaufen.
Entwickeln und entwerfen (to design/ to build) stellen die gemeinsam mit dem Klienten entwickelte Intervention dar. Zudem entwerfen Ergotherapeuten neue Hilfsmittel und individuelle Lösungen für das jeweilige Betätigungsanliegen des Klienten. Oft werden spezielle Therapiematerialien für einzelne Klienten hergestellt, so z.B. im TEEACH-Ansatz. In der Ergotherapie ist es selten möglich, eine Therapie mehreren Klienten über zu stülpen.
Ausbilden (to educate) heißt, dass der Ergotherapeut die Kompetenz besitzt, sein Wissen weiterzugeben. Das Ziel ist auch hier Powersharing, also den Klienten dabei zu unterstützen, sich aktiv am Behandlungsprozess zu beteiligen und informiert Entscheidungen treffen zu können.
Teilhaben/ beteiligen (to engage) beschreibt, dass der Klient durch eine tragfähige Therapeut-Klient-Beziehung befähigt werden soll, sich aktiv am therapeutischen Prozess zu beteiligen. Er soll seine Anliegen äußern dürfen und somit aktiv werden. Damit dann auf der nächsten Ebene seine Beteiligung an Aktivitäten wieder ermöglicht werden kann. Der Therapeut initiiert bei Bedarf zudem die Beteiligung der sozialen Umwelt des Klienten, da die Umwelt den Klienten außerhalb des therapeutischen Settings bei seinen Betätigungsanliegen unterstützen kann.
Spezialisieren (to specialize) ist die letzte Kategorie. In der Ergotherapie hat der Therapeut die Möglichkeit, sich durch Fort- und Weiterbildungen zu spezialisieren z.B. auf die Herstellung von Handschienen für Klienten mit Handverletzungen oder auf die Kommunikation mit Klienten mit Demenz. Dabei ist wichtig, dass der Ergotherapeut sein Handeln immer kritisch reflektiert, damit die Therapie weiterhin klientenzentriert bleibt und nicht in die Sichtweise des Therapeuten abdriftet.

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