Respiratorische Insuffizienz
Die respiratorische Insuffizienz ist der Verlust der Fähigkeit, selbstständig und vorallem zuverlässig atmen zu können. Aus einer respiratorischen Insuffizienz ergibt sich somit eine Beatmungsindikation. Man unterscheidet die Insuffizienz der Atempumpe und das Versagen des pulmonalen Gasaustausches.
Die Atempumpe ist im Grunde das Zusammenspiel von Atemzentrum, verschiedenen Nerven, dem knöchernen Thorax und natürlich der Atemmuskulatur. Das Atemzentrum gibt dabei autonome Impulse für die Atemarbeit ab. Motoneurone leiten diese Impulse weiter. Der N. phrenicus ist hierbei besonders hervorzuheben, da er das Zwerchfell zur Kontraktion anregt. Durch Kontraktion der Atemmuskulatur entsteht nun in der Lungen und den Alveolen ein Unterdruck, welcher den Lufteinstrom bewirkt.
Das Atemzentrum kann nun durch Atemantriebstörungen ausfallen. Dazu gehören beispielsweise Traumata oder Blutungen des Gehirns. Ebenso wirken hier diverse Medikamente, wie Opioide auf das Atemzentrum. Neuromuskuläre Erkrankungen beeinflussen die Weiterleitung der Impulse. Hier können entzündliche oder autoimmune Ursachen die Freisetzung der Neurotransmitter behindern. Auch Lokalanästhetika können die Reizweiterleitung beeinträchtigen. Muskelerkrankungen wie eine Muskeldystrophie oder Myositis, kann ebenfalls die Kontraktion der Atemmuskulatur unterbinden. Muskelrelaxanzien behindern diese ebenfalls. Deformitäten des Thorax beeinträchtigen den alveolären Unterdruck enorm. Schwere Skoliosen und Kyphoskoliosen wären hier zu nennen. Das „Obesitas Hypoventilationssyndrom“ ist hier mit Hinweis auf übergewichtige Patienten zu nennen. Durch die Verlegung der Atemwege wie bei Tumoren oder anderen Verengungen kommt es ebenfalls zur Ventilationsstörung.
Leitsymptom des Versagens der Atempumpe ist vorallem eine Hyperkapnie, Die BGA zeigt einen pCO2 > 55 mmHg an. Eine Hyperkapnie führt folglich unbehandelt zur Hypoxämie. Diese ist in der BGA als pO2 < 55 mmHg zu erkennen.
Eine Hypoventilation ist gleichzusetzen mit einer zu geringen Belüftung der Alveolen. Der Patient atmet beispielsweise zu flach. Eine zu geringe Belüftung während der künstlicher Beatmung tritt häufig auf bei einer Verlegung der Atemwege durch Schleim, oder Sekrete. Durch diese Hypoventilation kann das Blut, das die Lungenstrombahn durchläuft, nicht komplett mit Sauerstoff gesättigt werden.