ICF – Grundlagen


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ICF – Grundlagen
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ICF – Begriffe
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Die ICF wurde 2001 von der WHO veröffentlicht. Sie bietet einen Klassifikations- und Begriffsrahmen, sie ist also nicht als Modell oder Messinstrument zu sehen. Klassifiziert werden Gesundheitskomponenten, also Elemente, aus denen sich die Gesundheit zusammensetzt. Die ICF soll die Kommunikation im Gesundheitswesen länderübergreifend und interdisziplinär vereinheitlichen und damit erleichtern.
Sie soll von medizinischem Personal, wie z.B. Ärzten, Gesundheits- und Krankenpflegern, Ergo- und Physiotherapeuten oder Logopäden genutzt werden. Durch die vorgegebenen Items und Codierungen können die Daten von Patienten von den verschiedenen Berufsgruppen einheitlich dokumentiert werden.
Die ICF bietet den Vorteil, dass sie einen ganzheitlich ausgerichteten Ansatz verfolgt. Es werden über die Diagnose hinaus Daten erfasst, die die Gesundheit einer Person beeinflussen. Wie im biopsychosozialen Modell der ICF dargestellt, sind diese Faktoren: die Körperstruktur und -funktion, die Aktivitäten einer Person und ihre Partizipation sowie die Kontextfaktoren. Mithilfe der Items der ICF können so die tatsächlichen Auswirkungen einer Diagnose auf den Alltag des Patienten dargestellt werden.
Somit kann die ICF genutzt werden, um den Bedarf für medizinische und therapeutische Maßnahmen zu ermitteln. Denn neben den hemmenden Faktoren für die Gesundheit einer Person werden auch Förderfaktoren codiert. Dadurch entsteht ein differenziertes Bild vom Patienten, das verdeutlicht, welchen Bedarf an Unterstützung die jeweilige Person wirklich hat. Denn eine Unter- bzw. Überversorgung des Patienten sollte vermieden werden.
Personenbezogene Faktoren werden in der ICF nicht näher benannt. Im ergotherapeutischen Kontext müssen diese für das Verständnis der subjektiven Perspektive eines Patienten aber erfasst werden. Nur so können bedeutungsvolle Betätigungen für die Therapie ermittelt werden, damit eine klientenzentrierte Arbeitsweise möglich wird. Auch ist die Unterscheidung von Aktivität und Partizipation in der ICF nicht gegeben. In der Ergotherapie wird diese aber vorgenommen. Dies sollte beim Transfer der ICF in ein ergotherapeutisches Setting berücksichtigt werden.

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